Der Arapaima

Der Arapaima ist einer der grössten Süsswasserfische der Welt und gilt als lebendes Fossil.

Er lebt in Südamerika im Amazonas vor und kann über 3m lang und bis zu 180kg schwer werden.

Arapaimas können bis zu 20 Minuten unter Wasser bleiben, dann aber müssen sie an die Oberfläche und mit einem lauten, schluckenden Geräusch nach Luft schnappen.

Der Arapaima frisst vor allem Fische, kann aber auch Vögel fangen, die sich nahe genug am Wasser aufhalten. Mit einer knochigen und raspelscharfen Zunge zerdrückt er seine Beute am Gaumen, bevor er sie verschluckt.

Seine Schuppen sind etwa so gross wie ein Hühnerei. Ein beeindruckender Kerl!

 

Shanghai Ocean Aquarium

Rochen führen die aktuelle Sommermode vor

Quallen-Disco!

Afrika

Unter Haien

Das Shanghai Ocean Aquarium (上海海洋水族馆, Shànghăi Hǎiyáng Shuǐzúguǎn) wurde erst 2002 eröffnet und ist in neun thematische Zonen unterteilt. Über drei Stockwerke hinweg bewegt man sich im Einbahnsystem auf Rolltreppen und Laufbändern von China aus durch die meisten Kontinente und die wichtigsten Gewässer der Welt und kann dabei Fische und andere Unterwasserlebewesen in allen möglichen und unmöglichen Formen, Farben und Formaten bestaunen. Wow!

Jede Zone ist dekoriert, so ragen in Afrika Giraffenhälse und -beine aus der Wand, in Australien stehen neben den Fischtanks Kängurus und Didgeridoos, und in der Tiefsee baumeln Ankerketten von der Decke und verstecken sich Gipsfische zwischen Schiffswracks.

Die Chinesen mögen Show und Spektakel: Die Quallen werden im 10-Sekunden-Rhythmus mit unterschiedlich farbigem Licht beleuchtet, dazu erklingt aus versteckten Lautsprechern klassische Ballettmusik.

In Afrika sieht es unter Wasser genau gleich aus wie an der Oberfläche am Rand des Wasserloches: Da gibt es Fische, die wie Zebras aussehen, solche, die Elefanten gleichen und auch kleine Gazellenfischchen. Aber alle stehen in grossen ‘Herden’ beisammen…

Das grösste Aquarium Shanghais (es gibt noch ein paar weitere Aquarien und Wasserparks) hat den längsten Unterwassertunnel der Welt. Philip und ich verbringen mindestens eine Stunde fasziniert unter Haien, Riesenschildkröten und Rochen, die elegant und gemächlich über uns vorbeischweben.

百合绿豆汤

Bǎihé Lǜdòu Tāng

Was habe ich mich auf die gesalzene Gemüsesuppe gefreut, die heute morgen auf dem Frühstückstablett stand! Vielleicht ist ein bisschen gar viel Knoblauch drin, aber das stört mich nicht im Geringsten. Doch dann, beim ersten Löffel die Überraschung: die Suppe ist nicht nur kalt (das ist bei den sommerlichen Temperaturen sogar angenehm), sie ist auch – SÜSS! Süsse Suppe! Na, das ist ja mal was ganz anderes.

Natürlich sind es nicht Knoblauchzehen, die so zahlreich in der Suppe schwimmen, sondern Lilienzwiebeln. Und Mungbohnen.

Die traditionellen chinesischen Gerichte haben alle irgendeine positive medizinische Wirkung auf den menschlichen Organismus, es sind eben Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes.

Hier also ein Auszug aus dem Beipackzettel für Lilienzwiebeln (百合; bǎi hé, ‘Weisse Zusammengeschlossene’) und Mungbohnen (绿豆; lǜ dòu, ‘Grüne Bohne’): Lilienzwiebeln sind gut für Lungen und Herz, sie lindern den Husten, beruhigen die Nerven und helfen bei Schlaflosigkeit und Herzklopfen. Ausserdem sollen sie eine glatte rosige Haut bewirken. Lilienzwiebeln und Mungbohnen gelten als ‘kalte’ Nahrungsmittel und helfen dabei, zuviel Hitze aus dem Körper abzuführen – ideal im Sommer! Mungbohnen sind auch gut für Haut und Nerven und die süsse Lilienzwiebeln-Mungbohnen-Suppe soll sogar bei Nasenbluten helfen…

Danke…

… für alle die guten Wünsche und lieben Grüsse aus der Heimat, die mich heute auf elektronischem Weg erreicht haben!

Übernachten auf der Grossen Mauer

Ich war ja bis zuletzt skeptisch und habe nicht so ganz daran geglaubt, aber es klappt und wir können tatsächlich oben auf der Mauer übernachten!

Manche der Wachtürme sind nur noch Ruinen, aber der ‘Schwarze Turm’ ist restauriert worden und zeigt den ursprünglichen dreistöckigen Aufbau. Oben auf der Terrasse steht ein kleines Häuschen, in dem die Iso-Mätteli und Schlafsäcke für die Touristen mit ihren seltsamen Ideen aufbewahrt werden. Obwohl sich über uns ein traumhafter Sternenhimmel wölbt, schlafen wir lieber drinnen. Ein weiser Entschluss, denn 14° Grad sind doch empfindlich kühl, wenn man aus dem feuchtwarmen Shanghai angereist ist. Immerhin sind wir hier auf etwa 350 müM.

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Postkartenwetter!

Am Abend bei Sonnenuntergang,

am Morgen bei Sonnenaufgang

und tagsüber sowieso!

Der Mauerabschnitt bei Jīnshānlǐng (金山岭, Goldberggrat) ist auch bei den professionellen Fotografen sehr beliebt, denn hier ist ein grosser Teil der ursprünglichen Mauer aus der Zeit der Ming-Dynastie noch im Original erhalten und die Aussicht über die Berglandschaft ist wirklich spektakulär.

Die lokale Bevölkerung verdient sich etwas dazu, indem sie die Fotografen aus Beijing bei guter Sicht kurzfristig per Handy avisieren und ihnen dann auch die umfangreiche Ausrüstung auf die Mauer hinauf- und hinterhertragen.

Die Anwesenheit so vieler Fotografen lässt uns also für heute abend auf einen besonders schönen Sonnenuntergang bzw. am nächsten Morgen auf einen postkartenwürdigen Sonnenaufgang hoffen…

Eine Gruppe von Fotografen hat sogar einen Campingkocher und eine Musikanlage mit dabei und macht es sich in einem veritablen Basislager gemütlich.

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Die Grosse Mauer

Wir haben perfektes Wetterglück, die Luft ist klar, der Himmel (fast) wolkenlos. Der Ausblick von der grossen Mauer über die Berglandschaft der Provinz Héběi (河北, ‘Nördlich des [Gelben] Flusses’) ist unglaublich schön! Nirgends auf den waldbewachsenen Gipfeln oder in den grünen Tälern ist ein Zeichen menschlicher Aktivität zu sehen oder zu hören, keine Siedlung, keine Strasse, kein Rauch, kein Lärm. Scheinbar endlos reihen sich Hügelzüge hinter Hügelzüge soweit das Auge reicht…

Und inmitten dieser unberührten Landschaft windet sich die Mauer ebenso endlos über die Bergkämme. Alle paar hundert Meter wird sie von einem Wachturm unterbrochen, ab und zu zweigt eine Sicherheitsmauer ab, die in einer Sackgasse endet.

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Vienna Café

Das Vienna Café in der French Concession steht im Ruf, die besten Kuchen nach westlichem Geschmack anzubieten. In der Tat ist das kleine gemütliche (und kühle!) Restaurant eine Art Zuflucht für Leute, die mal kurz eine Pause von Shanghai nötig haben. Die Bedienung spricht (und versteht vor allem auch!) recht gut Englisch, die Speisekarte ist verständlich und bietet bekannte Gerichte an, die dann tatsächlich auch so schmecken wie erwartet. Was will man mehr?

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Ganz grosses Kino

Am 1. Juli 2011 feiert die chinesische Kommunistische Partei ihren 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass ist eine Art Progaganda-Dokudrama zur Geschichte der VR China produziert worden. Die Gastfamilie hat vom Arbeitgeber des Vaters Tickets für die Premiere erhalten, aber offenbar an dem Tag Besseres vor, so dass stattdessen Philip und ich in den Genuss der Filmvorführung kommen. Der grosse Saal im Shanghai Film Art Center ist zu höchstens einem Viertel besetzt, anscheinend haben auch die anderen beglückten Angestellten ihre Kinoeintritte entweder weiterverschenkt oder lassen sie schlicht verfallen…

建党伟业 (Jiàn Dǎng Wěiyè) heisst der Film, der offizielle deutsche Titel ist “Der Anfang der grossen Wiedergeburt” die wörtliche Übersetzung dagegen lautet eher “Die grossartige Gründung einer Partei”. Für das Monumentalwerk wurden über 100 berühmte chinesische Filmstars verpflichtet.

Der Film zeigt eine Chronologie der Ereignisse ab 1911, die zur Gründung der Kommunistischen Partei Chinas geführt haben. Leider gibt es nur chinesische Untertitel, so dass die ausführlichen Diskussionen der Protagonisten uns gänzlich unverständlich bleiben. Was bleibt ist der Eindruck von zahllosen (Bürger-)Kriegen, Attentaten und Studentenprotesten an den Universitäten. Irgendeinmal wird klar, welcher der Schauspieler Mao verkörpert, doch der Rest der historischen Figuren bleiben uns weitgehend unbekannt.

Nach anderthalb Stunden sind wir im erst Jahre 1920 angelangt und Philip fragt sich und mich bange, wie lange der Film wohl noch gehen mag, wenn er die Geschichte bis zur Gegenwart im gleichen Tempo aufrollen will… Doch nach zwei Stunden geht der aufwändig mit vielen Massenszenen produzierte Film kurz nach der Gründungsszene zu Ende.

Liu Ye (Mao Zedong)

Liu Tao (Jin Fei) und Qiu Muyuan (Puyi)

Liu Yunlong (Jiang Baili), Andy Lau (Cai E) und Angela Yeung (Xiao Fengxian)

Qin Lan (Su Xuelin) und Bai Bing (Lu Yin)

Chen Daoming (Gu Weijun) und Nick Cheung (Liang Qichao)

 

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Shanghai by Night

Die angeblich beste Aussicht auf die Lichter der Grossstadt gibt’s von der Vue-Bar im 33. Stock des 5-Sterne Hyatt-Hotels am Bund. Natürlich muss das Vergnügen teuer erkauft werden: Der Lift ist wieder einmal ganz aus Glas und gleitet an der Aussenfassade entlang hoch, der feste Boden entschwindet unter uns in die dunkle Nacht…

Die Bar ist sehr elegant und mit viel dunklem Holz eingerichtet. An diesem frühen Dienstagabend ist sie noch leer, die 100 RMB ‘Eintrittsgebühr’ halten Nicht-Hotelgäste wohl von einem Besuch ab. (Zum Vergleich: Eine Jahreskarte für die Shanghai Library würde gerade mal 35 RMB kosten.)

Im oberen Stock befindet sich eine offene Aussichtsterrasse mit einem kleinen Whirlpool in der Mitte. Die Aussicht über die in allen Farben blinkende Skyline von Pudong und die beleuchteten Boote auf dem Huangpu ist tatsächlich toll!