Was habe ich mich auf die gesalzene Gemüsesuppe gefreut, die heute morgen auf dem Frühstückstablett stand! Vielleicht ist ein bisschen gar viel Knoblauch drin, aber das stört mich nicht im Geringsten. Doch dann, beim ersten Löffel die Überraschung: die Suppe ist nicht nur kalt (das ist bei den sommerlichen Temperaturen sogar angenehm), sie ist auch – SÜSS! Süsse Suppe! Na, das ist ja mal was ganz anderes.
Natürlich sind es nicht Knoblauchzehen, die so zahlreich in der Suppe schwimmen, sondern Lilienzwiebeln. Und Mungbohnen.
Die traditionellen chinesischen Gerichte haben alle irgendeine positive medizinische Wirkung auf den menschlichen Organismus, es sind eben Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes.
Hier also ein Auszug aus dem Beipackzettel für Lilienzwiebeln (百合; bǎi hé, ‘Weisse Zusammengeschlossene’) und Mungbohnen (绿豆; lǜ dòu, ‘Grüne Bohne’): Lilienzwiebeln sind gut für Lungen und Herz, sie lindern den Husten, beruhigen die Nerven und helfen bei Schlaflosigkeit und Herzklopfen. Ausserdem sollen sie eine glatte rosige Haut bewirken. Lilienzwiebeln und Mungbohnen gelten als ‘kalte’ Nahrungsmittel und helfen dabei, zuviel Hitze aus dem Körper abzuführen – ideal im Sommer! Mungbohnen sind auch gut für Haut und Nerven und die süsse Lilienzwiebeln-Mungbohnen-Suppe soll sogar bei Nasenbluten helfen…