Heiratsmarkt

Männer ...

... Frauen ...

... Einzelkämpfer ...

... und Agenturen

Heute steht der berühmt-berüchtigte Heiratsmarkt am People’s Square auf dem Programm. Das Angebot an jungen Männern und Frauen im heiratsfähigen Alter ist riesengross, wenn auch manche ‘Ware’ nicht mehr ganz taufrisch sein dürfte: Einige der unzähligen Steckbriefe sind bereits arg vom Regenwasser verwaschen und ziemlich unleserlich… Neben den offensichtlich professionellen Partnervermittlungsagenturen mit entsprechendem Grossangebot gibt es auch Grosseltern, die die Daten des einzigen Enkelkindes auf dem Regenschirm präsentieren. Mal abgesehen von der doch etwas unüblichen Form ist diese Form der Partnersuche letztlich nur unwesentlich anders als unsere Kontaktanzeigen in der Zeitung: Ein paar wenige Merkmale (Jahrgang, Grösse, Ausbildung, Handynummer) auf zwei, drei Zeilen müssen genügen, um das Interesse des Lesers, der Leserin zu wecken.

Nicht zuletzt als Folge der Einkindpolitik seit den 80er Jahren besteht in China ein zunehmender Männerüberschuss. Die Ansprüche an einen annehmbaren Ehemann sind in Shanghai ziemlich hoch: Neben einem Bachelor-Abschluss, einer sicheren Anstellung und einer Niederlassungsbewilligung für Shanghai (户口; hùkǒu) gehören ein Auto (lieber gleich ein Minivan) und eine eigene Wohnung (bitteschön nach 2000 gebaut) zur Mindestausstattung, bevor überhaupt ans Heiraten gedacht werden kann. Das ist bereits eine ziemliche Hürde, denn Wohnungen sind in Shanghai teuer und um eine Bankhypothek zu bekommen, müssen 30% Eigenkapital vorhanden sein. Nach der Heirat sind die Männer neben der Erwerbsarbeit häufig auch fürs Kochen, Abwaschen und Wäsche waschen zuständig.

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