Am Nachmittag radeln wir auf rosaroten Eingängern dem Yulong-Fluss (遇龙河; Yùlóng Hé, Triff-den-Drachen-Fluss) entlang gemütlich durch die Landschaft um Yangshuo (阳朔; Yángshuò). Zuerst geht es über leidlich geteerte Strässchen mit nur vereinzelten fiesen Schaglöchern, dann über staubige Schotterpisten, auf denen uns im Höllentempo Lastwagen entgegenkommen, die Bambusflosse flussaufwärts transportieren, und zum Schluss fahren wir über schmale Feldwege, die mit spitzen Steinen und Sumpflöchern übersät sind. In der Schweiz werden für viel Geld Mountain-Bike-Trails extra so hergerichtet (vermutlich mit aus China importierten Steinen…), hier gehört es einfach zum Alltag und die gemieteten Drahtesel halten das auch problemlos aus. Auf die ultimative Herausforderung treffen wir schliesslich, als zwei Wasserbüffel Lust auf ein Bad im Tümpel bekommen und dabei das Seil, an dem sie an der Nase angebunden sind, quer über den Weg spannen.
Am Rand der Lotus-, Erdnuss- und Chilischoten-Felder flattern unzählige riesengrosse Schmetterlinge herum. Meine zeitraubenden Versuche, die Flatterdinger vor die Linse zu bekommen, führen am Ende dazu, dass mich die beiden Männer hoffnungslos abhängen – und das ausgerechnet vor einem Dorf mit unzähligen Abzweigungen und Weggabelungen… Ich will gerade Handy-Andy anrufen, da radelt mir Philip entgegen, um mich abzuholen. Uff!