Zürcher Geschnetzeltes auf Shanghai-Art: Für den letzten gemeinsamen Abend haben Philip und ich der Gastfamilie vor ein paar Tagen etwas übermütig ein richtig schweizerisches Nachtessen versprochen. Auch der Hausherrin ist der Gedanke wohl nicht ganz geheuer, jedenfalls will sie mich offensichtlich nicht in ihrer eigenen Küche werkeln lassen… Stattdessen kochen wir zuhause, d.h. im gemeinsam als Koch- und Waschplatz genutzen schmalen Gang vor der Wohnungstür der Grosseltern.
Schon das Beschaffen der Zutaten ist ein Abenteuer. In den kleinen Quartierläden, in denen wir normalerweise günstig einkaufen, gibt es zwar jede Menge exotisches Gemüse, abartige Snacks (z.B. Entenhälse und Hühnerfüsse) und Süssgetränke in allen Farben des Regenbogens. Aber keine Kartoffeln, kein Kalbfleisch und schon gar keinen Rahm. Im City-Shop dagegen kauft man zusammen mit allen anderen Lǎowài (老外; ‘Alten Ausländern’) zu Globus Delicatessa-Preisen ein, wird dafür aber auch mit dem verzweifelt gesuchten Rahm (von Nestlé! aus Australien!) und Knorr-Bouillonwürfeln belohnt. Nur das Kalbfleisch bleibt auch so noch eine Herausforderung, der ‘kleine Ochse’ (小牛; xiǎo niú) hat zwar keine Knochen mehr, das fachmännische Zerlegen des halben Beines bleibt aber immer noch der Hausfrau überlassen. Zum Glück hat mir dabei kein Metzger über die Schulter geschaut…
Erstaunlicherweise gelingt aber die Zubereitung trotz ungewohnter Randbedingungen ganz gut und das Ergebnis lässt sich durchaus sehen und essen.
Alles mit Stäbchen, selbstverständlich! – Auch den Salat und die Erbsli…