Die für chinesische Verhältnisse eher kleine Stadt Guilin (桂林, Guìlín) liegt in Guangxi am Ufer des Li-Flusses. Guangxi (广西, Guǎngxī) hat seit 1958 den Status eines Autonomen Gebietes, denn zwölf von insgesamt 56 von der Volksrepublik China anerkannten Minoritäten sind hier zuhause. Neben den Han-Chinesen (Bevölkerungsanteil 85%), sind etwa 380’000 Yao (瑶族, Yáozú) und 220’000 Zhuang (壮族, Zhuàngzú) in den Berggebieten von Guangxi beheimatet.
An unserem ersten Abend spazieren wir durch die Innenstadt und entdecken in einem kleinen Park die typisch chinesisch-kitschig beleuchteten Zwillingspagoden. Die Sonnenpagode ist 41m hoch und hat neun Stockwerke, die über schmale steile Treppen erreichbar sind. Sie steht in einem kleinen See und ist durch einen kurzen Unterwassertunnel mit der kleineren Mondpagode verbunden. Beide Pagoden können bestiegen werden und bieten von den verschiedenen Balkonen aus eine hübsche Aussicht über das nächtliche Zentrum von Guilin. Die Mondpagode ist sieben Stockwerke und 35m hoch und aus Marmor, während die Sonnenpagode fast ganz aus Kupfer besteht.