Vor gut einer Woche hat hier definitiv die Regenzeit eingesetzt, seither regnet es fast täglich…
Manchmal nieselt es nur, manchmal giesst es regelrecht wie aus Kübeln. Den Einheimischen scheint das nicht wirklich viel auszumachen, die Fussgänger nehmen einfach ihre Schirme hervor, die Velofahrer und Elektrobiker ziehen sich ihre farbigen Regencapes über und das Leben geht seinen gewohnten Gang. Die Frauen stöckeln weiterhin unbeirrt auf zentimeterhohen Absätzen durch die Pfützen, die Gebäudeeingänge werden mit Sandsäcken abgedichtet, auf den glitschigen Marmorböden werden Warnschilder aufgestellt und für (oder besser gegen) die tropfenden Regenschirme gibt’s extra passende Plastic-Hüllen.
Diese ‘fünfte Jahreszeit’ zwischen Mitte Juni und Mitte Juli heisst hier Pflaumenregen, 梅雨, méi yŭ, angeblich weil gleichzeitig in Japan die Pflaumen reif werden. Das Wort für Schimmelpilz (霉) wird aber genau gleich ausgesprochen, so dass man auch von Schimmelregen sprechen könnte. Denn es ist tatsächlich schwierig, frisch gewaschene Kleider oder nassgewordene Schuhe wieder richtig trockenzubekommen und Esswaren vor dem Verschimmeln zu bewahren, die Luftfeuchtigkeit an warmen Tagen ist wirklich sehr hoch.
PS
Die coolen Flossen-Highheels gibt’s leider auch in Shanghai in keinem Laden zu kaufen, die sind ein Kunstprojekt des belgischen Künstlers Paul Schietekat: www.hightideheels.be/Leer.html