Phönixkrallen

Ich bin ja der festen Überzeugung, dass man nach einer Schlachtung bitteschön das ganze Tier irgendwie sinnvoll verwerten soll und habe darum grundsätzlich nichts gegen Mahlzeiten, die Entenblut, Schafsaugen, Ochsenschwänze, Kalbszungen oder Schweinemagen beinhalten. Sollte mir also jemand Hühnerfüsse vorsetzen, dann kriege ich davon ganz bestimmt keine kalten Füsse. Die Chinesen sprechen hier aber lieber von Phönixkrallen (凤爪; fèngzhuǎ), das klingt wohl irgendwie edler.

Muskelfleisch ist keines daran, dafür stecken jede Menge kleine Fingerknöchelchen (einfach wieder ausspucken) und Knorpel (sehr crunchy!!) drin, umgeben von Sehnen und Haut (sehr gallertartig…). Die Hühnerfüsse gehen beim Kochen auf und sehen dann mehr aus wie knuddlige kleine Babyhändchen als wie Krallen eines Fabelwesens. Wenigstens sind die Zehennägel netterweise entfernt worden. Trotzdem, ein bisschen kannibalisch bin ich mir schon vorgekommen, als ich heute abend in trauter Runde an meinen zwei Hühnerfüssen geknabbert habe. Geschmacklich sind sie übrigens gar nicht mal so übel.

Scharf mit alles... (Nur der Nagellack fehlt noch!)

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